Ich wollte meinen Blog sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache anbieten. Dazu gibt es scheinbar nur zwei etablierte Plugins und ein Workaround: qtranslation, wpml und eine extra WP-Installation im /en/-Verzeichnis.
qTranslation
Dieses Plugin hat mich von der Einfachheit überzeugt. Dort, wo man zwischen Visuell und HTML wechseln kann, werden dann auch noch die Sprachen aufgelistet. Der Titel erscheint auch mehrfach, für jede Sprache einmal. Super, keine Sprach-Tags im Artikel.
Nachdem ich den ersten Artikel ordentlich übersetzt und gespeichert hatte, war alles in Ordnung. Beim Editieren fingen die Probleme an: alles, was vor dem „more“-Tag stand, war weg. In der englischen Übersetzung war auf einmal der deutsche Text. In Internetforen fand ich diese und weitere dieser Fehler, aber keine wirkliche Lösung.
Weiterhin werden die Kommentare nicht nach der Sprache sortiert.
Hinter dem Plugin steht nur ein Entwickler, das Tempo ist langsam, der Support ist nicht gut. Schade, das Plugin ist definitiv nicht für den produktiven Einsatz geeignet, es drohen Artikel überschrieben zu werden, die getrennten Kommentare wären ein „nice to have“.
WPML
Hinter WMPL dagegen steht eine Firma, Support gibt es in mehreren Sprachen, jedoch wollen sie jährlich 29 USD (derzeit 22 Euro). Das Plugin scheint sehr gut zu sein, jedoch wirft meine Werbung nicht mal annähernd Serverkosten + WPML ab. Wären die Gebühren einmalig oder bei 5 Euro im Jahr, hätte ich mich aus Neugier durchgerungen, aber nicht jedes Jahr knapp 30 USD!
Früher war WPML mal kostenlos, das habe ich verpasst. Mich wundert es jedoch, dass niemand das Projekt ernsthaft geforkt hat.
Workaround: extra Site im Unterverzeichnis
Beispiel: man hat seinen Blog unter /var/www/wordpress/ und das entspricht auch der ServerRoot (vom Webserver), dann könnte man unter /var/www/wordpress/en/ noch eine weitere WordPress-Installation ablegen, Plugins und Templates abgleichen, die englischen Artikel unter der zweiten Installation veröffentlichen und die Artikel miteinander hart verlinken.
Nachteil: doppelte WordPress-Pflege, kein echter Multi Language Support, Dirty-Variante.
Fazit
Bin enttäuscht, dass WordPress das noch nicht out-of-the-box unterstützt, dabei ist die Software Quasi-Standard im Blogging-Bereich. Wenn schon WordPress das nicht kann, warum gibt es nicht ein quelloffenes Plugin unter (L)GPL, das das zuverlässig hinbekommt.
Die Wahl zwischen qTranslate und WPML scheint ein Weg vom Regen in die Traufe. Das ist auch bei MaD’s Blog zwischen den Zeilen zu lesen. Der WPMayor.com vergleicht beide Plugins miteinander. Ein anderer Leidgeplagter ist die Familie deyneko.
Ich werde wohl oder übel die letzte Variante in Angriff nehmen, die geplante Ausweitung auf die englische Sprache aber erst einmal aussetzen.
Stehe genau vor diesem Problem. Hatte schon überlegt zu drupal zu wechseln, jedoch scheue ich noch die Einarbeitung. WordPress schmeisst zwar mit plugins nur so um sich jedoch das meiste ist so was von schlecht und unnütz. Trotzdem wie diese Zweisprachigkeit zu lösen ist… bin gespannt ob ich noch was finde. allorra good blogging